GESSER-Newsletter

Delegieren...aber richtig - Teil 2

93/2012

Editorial

Liebe Leser,

„Einer der besten Wege, die Moral aufzubauen und das Interesse an der Arbeit zu vergrößern, ist das konsequente Delegieren von Verantwortung.“ (Cyril Northcote Parkinson (1909-93), brit. Historiker u. Publizist).

Wenn Sie noch den ersten Teil dieses Newsletter-Specials zum Thema Delegation im Kopf haben, wird Ihnen die Tragweite dieses Zitates und die Auswirkungen auf die Motivation von Mitarbeitern mit Sicherheit noch deutlicher erscheinen. Die Delegationsprinzipien sind mit ziemlich großer Sicherheit die wichtigsten Regeln für Führungskräfte. Der erste Teil der Newsletter-Reihe hat Ihnen anhand einer kleinen Geschichte einen ersten Einstieg in das Thema gegeben. Und über den Delegationscheck haben Sie das eigene Delegationsverhalten oder das Delegationsverhalten Ihrer Führungskraft ansatzweise analysiert.

Lesen Sie im zweiten Teil, welche einfachen Delegationsregeln für Führungskräfte das Delegationsverhalten nachhaltig verbessern können.

Freuen Sie sich auf die kommenden Beiträge zu einem Thema, das uns alle... Chefs und Mitarbeiter nahezu täglich berührt.

Viel Spaß dabei und einen schönen Restsommer wünscht Ihnen Ihr

Peter Gesser


„Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, um die Aufgaben den richtigen Leuten zu übertragen, und genügend Selbstdisziplin, um ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen.“ (Theodore Roosevelt (1858-1919), amerik. Politiker, 26. Präsident der USA)

Was sollten Sie beim Delegieren beachten?

  • Delegieren Sie so früh wie möglich. Entscheiden Sie frühzeitig und nicht erst „fünf vor zwölf“.
    Wählen Sie einen Mitarbeiter, der noch freie Kapazitäten hat bzw. dessen Aufgabe eine niedrige Priorität besitzen.
  • Vergewissern Sie sich, ob der Mitarbeiter bereit ist, die von Ihnen delegierte Aufgabe zu übernehmen,
  • Delegieren Sie nicht ein und dieselbe Aufgabe mehrmals, damit Sie „auch bestimmt ausgeführt wird“.
  • Sagen Sie dem Mitarbeiter, ob es sich um eine einmalige Delegation oder um eine Delegation auf Dauer handelt.
  • Weisen Sie den Mitarbeiter genau in die Aufgabe ein.
  • Instruieren Sie den Mitarbeiter präzise und vollständig.
  • Vergessen Sie nicht: Der Mitarbeiter kann nur das tun, was Sie gesagt, nicht aber, was Sie gedacht haben.
  • Erteilen Sie den Auftrag, falls nötig, schriftlich.
  • Bei umfangreichen Projekten vereinbaren Sie "Meilensteingespräche" zur Berichterstattung.
  • Geben oder verschaffen Sie dem Mitarbeiter Zugang zu allen zur Ausführung notwendigen Informationen (keine "Giftschränke" aufstellen).
  • Lassen Sie den Mitarbeiter nicht darüber im Unklaren, dass er für diese Tätigkeit auch die Verantwortung übernimmt (aber auch "Lorbeeren" ernten lassen).
  • Vermeiden Sie, ohne dringenden Grund die Delegation zu durchbrechen.
  • Geben Sie zu verstehen, dass Sie bei Ausführungsschwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vereinbaren Sie hierzu Sprechzeiten.

Delegierbar sind Aufgaben der Prioritätenklasse B und C.

Nicht delegierbar sind:

  • Aufgaben, die nach meinen eigenen Aufgabenranking die Priorität A haben (i.d.R. die wichtigsten 15%, gemessen am Gesamtvolumen meiner Aufgaben sowie Aufgaben, die für die Erreichung meiner persönlichen Zielsetzungen besonders wichtig sind).
  • Alle Aufgaben die mit meiner Führungsaufgabe im Zusammenhang stehen (Zielvereinbarungsgespräche, Kritikgespräche)
  • Aufgaben von großer Tragweite und mit hohem Risikoanteil.
  • Akute, eilige Aufgaben, die keine Zeit für Erklärungen und Überprüfungen zulassen.
  • Streng vertrauliche Aufgaben.

Hilfreich ist eine Vorbereitung des Delegationsprozesses durch eine einfache Analyse und Definition der zu delegierenden Aufgabe anhand der nachfolgenden Schlüsselfragen:

Delegationscheck

  • Was...?
    Beschreiben Sie die Aufgabe in klaren, nachvollziehbaren Formulierungen. Was ist alles zu tun? Welches Ziel wird angestrebt? Welche Teilaufgaben ergeben sich aus der Aufgabenformulierung? Welche Schwierigkeiten sind vielleicht zu erwarten?
  • Wer...?
    Wer ist beteiligt? Wer soll mitwirken, Wer ist für die Durchführung verantwortlich?
  • Warum...?
    Welches Ziel wird mit der Erledigung der Aufgabe verfolgt? Was passiert (Konsequenzen), wenn die Aufgabe nicht, unvollständig oder verändert durchgeführt wird?
  • Wann…?
    Wann soll mit der Aufgabe begonnen werden? Gibt es Zwischenschritte? In welchen Zeitabständen oder bei Eintritt welcher Ereignisse will ich informiert werden? Wann möchte ich Zwischenberichte (Meilensteine) erhalten? Wann muss die Aufgabe spätestens fertig gestellt sein?
  • Wie...?
    Wie soll vorgegangen werden? Was ist bei Durchführung zu beachten? Gibt es besondere Verfahren, die angewendet werden sollen? Wer ist zu informieren? Welches Budget steht zur Verfügung?
  • Womit...?
    Welche Hilfen werden benötigt? Welche Unterlagen und Informationen werden benötigt?
    Nicht alle Fragen müssen vollständig und umfangreich geklärt werden.

Je nach Kompetenz und Erfahrung des Mitarbeiters kann ich auf die Beantwortung (insbesondere der letzten beiden Fragen) verzichten und ihm die Entscheidung über Vorgehen und Durchführung überlassen.

Die nächsten Folgen dieses Newsletters erscheinen in den nächsten Wochen. Lesen Sie demnächst im ...

  • ...3. Teil, wie Sie Lotus Notes oder Microsoft Outlook bei der Delegation zielführend einsetzen können.
  • ...4. Teil, wie Sie als Delegationsempfänger zielführend und stressfrei agieren.

Seminartipp:

„Delegieren ... aber richtig!"
Wege zur optimalen Teamorganisation

Delegieren oder das erledige ich kurz selber? Als Führungskraft benötigen Sie viel Zeit für Ihre Führungsaufgaben und müssen Ihr Team optimal organisieren. Lernen Sie in diesem Seminar, wie Sie delegierbare Arbeiten ausfindig machen, Ihre Zeit effektiv für wesentliche Aufgaben nutzen und mehr "Führen" als "durchführen". Denn ein gutes Zeit- und Selbstmanagement ist Voraussetzungen für ein zielorientiertes und "stressfreies" Führen von Mitarbeitern.

Termine an der Westfälisch-Lippischen Sparkassenakademie Münster:

26.11.2012 und 14.10.2013

Mehr Informationen...


Buchtipp:

Ganz einfach...sich selbst managen - Teil 1: Modernes Zeitmanagement individuell gestalten
Ganz einfach...sich selbst managen - Teil 2: Zielorientiert arbeiten im Methoden- und Technikwandel

Autor: Peter Gesser,
Deutscher Sparkassenverlag Stuttgart 2006/2007
je € 18,08 incl. 7% MwSt.. Hier bestellen...


 

Überarbeitet und neu ab August 2012:

Das Modulkonzept für Inhouse-Seminare ... incl. webbasierter Aufgaben- und Kompetenzanalyse

"Ganz einfach...sich selbst managen - Selbstmanagement-Modulkonzept"

Individuelles Lernen, keine Seminarinhalte nach dem Gießkannenprinzip, maßgeschneiderte Inhalte…das sind die Anforderungen der Personalentwicklung an moderne, zeitgemäße und effiziente Wissensvermittlung. GESSER.biz hat sich schon immer diesen Anforderungen gestellt und das Thema Selbstmanagement in den letzten 15 Jahren konsequent weiter entwickelt. Die neueste Entwicklung ist der webbasierte Aufgaben- und Kompetenzcheck, der dem Lernenden eine effiziente Vorbereitung des Seminars ermöglicht. Lesen Sie mehr hier:

 

Aktuelle Termine

Termine offene Seminare 2012 und 2013 in Kooperation mit der Sparkassenakademie Münster 

Titel

Zielgruppe

Dauer

Termin

 

Ganz einfach...sich selbst managen
Ziel-, Zeit- und Selbstmanagement 
Führungskräfte
Mitarbeiter
2 Tage

13. - 14.9.2012
20. - 21.2.2013
23. - 24.9.2013

Delegieren - aber richtig!
Wege zur optimalen Teamorganisation

 

Führungskräfte
Projektleiter und Fachkräfte, mit künftigen Führungsaufgaben
1 Tag 22.10.2012
14.10.2013 

Ganz einfach…erfolgreich telefonieren 

Telefon-Basistraining 

Agents Call-Center

Teamleiter Call-Center

2 Tage

 

4. - 5.10.2012

15. - 16.10.2013

Bloß nicht dran vorbei gehen - Cross Selling am Servicetelefon
Telefon-Aufbautraining

Agents Call-Center
Teamleiter Call-Center

1 Tag

27.5.2013

Sie regen mich nicht auf

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BS 3 5.-6.11.2013
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Die Callcenter Fachtagung
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2 Tage 29. - 30.11.2012
28. - 29.11.2013


 

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